Herausforderung Kaffeepreise
Kaffeeproduzent:innen stehen vor grossen Herausforderungen. Die Kaffeepreise sind eine davon. Die Preise, die die Produzent:innen für den Rohkaffee erhalten sind oft zu niedrig. Das führt dazu, dass Produzent:innen zum Teil nicht mal ihre Anbaukosten decken können. Zudem unterliegt der Weltmarktpreis für Kaffee starken Preisschwankungen. Das verursacht eine grosse finanzielle Unsicherheit. Dies bedroht ihre Existenz und die Zukunft der Kaffeeproduktion.
Fairtrade als Teil der Lösung & Verpflichtung zu existenzsichernden Einkommen
Um diesen Herausforderungen anzugehen, setzen wir auf Fairtrade. Fairtrade garantiert einen Mindestpreis für Kaffee, unabhängig von den Schwankungen des Weltmarktpreises. Zusätzlich erhalten Fairtrade-zertifizierte Kooperativen eine Prämie für den verkauften Kaffee. Einige Kleinproduzent:innen erreichen trotz Fairtrade Zertifizierung noch kein existenzsicherndes Einkommen «Living Income». Das ist unfair. Und wir möchten das ändern. Wir verpflichten uns, Preise zu bezahlen, die den Produzent:innen ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen. Unsere Kaffeepreise orientieren sich an den Living Income Reference Preisen (LIRP), die von Fairtrade definiert werden. Ein existenzsicherndes Einkommen deckt die Grundbedürfnisse eines Haushalts und soll einen angemessenen Lebensstandard gewährleisten. Es ermöglicht allen Haushaltsmitgliedern eine gesunde Ernährung, Zugang zu sauberem Wasser, eine sichere Wohnsituation, Bildungsmöglichkeiten und Gesundheitsversorgung. Zudem bietet es Spielraum für unvorhergesehene Ereignisse.
Transparenz
Und um zu garantieren, dass das nicht flache Marketing-Versprechen sind, leben wir echte Transparenz und legen die Kaffeepreise offen. Wir teilen Details wie Einkaufspreise für Rohkaffee (FOB-Preise), Mengen, Zertifizierungen und Kooperativen, von denen wir beziehen. Damit setzen wir Branchenstandards und fördern eine Kultur der Ehrlichkeit und Verantwortlichkeit.
Wofür steht der FOB-Preis?
Der FOB-Preis, "Free on Board", ist der Betrag, der am Ursprungshafen dem Exporteur für Rohkaffee bezahlt wird. Er umfasst die Gesamtkosten von der Produktion bis zur Hafenverladung. Obwohl ein wichtiger Indikator, ist ein hoher FOB-Preis noch kein Garant für fairen Handel. Er reflektiert nur teilweise, was Produzent:innen erhalten, den sogenannten "Farm Gate Price". Dieser variiert je nach Land und Lieferkette. In unseren Herkunftsländern kommen im Schnitt 70-85% des FOB-Preises bei den Produzent:innen an. Wir arbeiten daran, zukünftig auch die “Farm Gate Prices” zu erhalten und offenzulegen.
Für die Zukunft
Wir wollen die Lebensbedingungen der Kaffeeproduzent:innen in unseren Lieferketten nachhaltig verbessern. Indem wir Kaffeepreise bezahlen, die ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen, kommen wir diesem Ziel einen grossen Schritt näher. Und die konsequente Offenlegung der von uns bezahlten Kaffeepreise sorgt für Transparenz. So machen wir den Kaffeemarkt langfristig besser und fordern andere Akteure auf, das Gleiche zu tun. Damit alle Kaffeeproduzent:innen in Zukunft einen fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten.
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